#FacesOfPhotography – Teil 128: Anne Ackermann aus Speyer

Was sich für Anne Ackermann fotografisch im Zuge der Pandemie verändert hat und an welchen zwei Buchprojekten sie derzeit arbeitet, darüber hat sie mit den #FacesOfPhotography gesprochen:

Anne,wie geht es dir?
Danke, es geht mir gut. Ich vermisse definitiv das Reisen, halte mich aber mit einigen spannenden Projekte beschäftigt und bin bisher zum Glück gut und vor allem gesund durch die Zeit gekommen.

Woran arbeitest Du aktuell?
Gerade habe ich den Dummy zu meinem ersten Buch fertig gestellt, das hoffentlich im Herbst erscheint. Es heißt »This life is a mix of poison and honey« und beschäftigt sich mit der idealen Rolle der Frau in Albanien. Außerdem arbeite ich immer noch an einem sehr persönlichen Projekt, »The most beautiful memory. Recollecting my father«.
Dazu kommen (zum Glück wieder mehr) Aufträge in Deutschland und zaghafte Reiseplanungen.

Stillleben aus The most beautiful memory. Recollecting my father.

Was haben die letzten Monate beruflich und fotografisch für dich bereit gehalten?
Durch das Wegfallen von Reisen und Aufträgen hatte ich mehr Zeit, mich um freie Projekte zu kümmern, für die ich wohl sonst keine Muse gehabt hätte. So konnte ich dank Stipendien an besagten zwei Buchprojekten frei arbeiten. Meine Zeit im Lockdown habe ich außerdem als Teil des Kollektivs »The Journal Collective« bei Instagram dokumentiert.
Ich habe mich generell Themen geöffnet, die geographisch und emotional näher an mir dran liegen. Das war auf jeden Fall eine gute Strategie und hat mich verändert.
Man muss sich an die Lage anpassen und kreativ damit umgehen, alles andere bringt nichts.

Was kann Fotografie?
Fotografie ist für mich immer eine Sprache und meine Art, die Welt besser zu verstehen. Dabei interessiert mich aber nicht nur das einzelne möglichst perfekte Bild, sondern vielmehr die Geschichte, die ich mit den Bildern erzählen kann. Ich nutze Fotografie auch oft als Tool, um über das nachzudenken, was mich beschäftigt. Und auch, um Dinge für mich zu verändern, indem ich mich etwa frage, wie man Begebenheiten, Zustände, Situationen und Menschen noch darstellen und fotografieren könnte, neu und anders und trotzdem wahr.

Portrait meiner Mutter in ihrem Pool

Hat und wird die Pandemie die Fotografie verändern?
Ich denke schon, dass es die Fotografie lokaler gemacht hat und Kunden eher überlegen, ob man wirklich einen Fotografen einfliegen lassen muss und die damit verbundenen Risiken in Kauf nimmt. Das ist klimatechnisch und auch generell überhaupt keine schlechte Idee, denn es gibt an vielen Orten sehr gute lokale Fotografen. Was nicht bedeutet, dass ich Reisen nicht vermissen würde…

Was ist Dein persönlicher fotografischer Wunsch für die Zukunft?
Ich wünsche mir, weiterhin produktiv zu bleiben und irgendwann meinen Radius auch wieder etwas erweitern zu dürfen. Ich wünsche mir, dass bald wieder mehr persönliche und unbeschwerte Begegnungen mit Menschen möglich sind, denn diese Nähe zu anderen ist für mich auch ein essentieller Bestandteil von Fotografie und Storytelling, wie ich sie verstehe.

Luis mit Tulpen aus der Serie Small Suns

Website von Anne Ackermann
Instagram-Feed von Anne Ackermann

Natürlich können Sie auch gerne über Fotogloria Kontakt zu Anne aufnehmen – melden Sie sich jederzeit unter 040 609 42 906 -0 oder info@fotogloria.de